55. Deutsch-Skandinavische Musikwoche
Deutsch-Skandinavische Musikwoche verbindet Menschen und Nationen
Erschienen am 19.04.2017, Quelle: Flensburger Tageblatt, Schleswiger Nachrichten, Schlei Bote.
Erschienen am 19.04.2017, Quelle: Flensburger Tageblatt, Schleswiger Nachrichten, Schlei Bote.
Erschienen am 19.04.2017, Quelle: Landeszeitung.
Erschienen am 13.04.2017, Quelle: Flensburger Tageblatt, Schlei Bote, Schleswiger Nachrichten.
Erschienen am 28.03.2017, Quelle: Landeszeitung.
Erschienen am 21.02.2017, Quelle: Schlei Bote, Flensburger Tageblatt, Schleswiger Nachrichten.
Foto: Hans-Joachim Köhler
Erschienen am 26.01.2017, Quelle: SHZ landesweit.
Auch im nächsten Jahr wird es wieder ein Poetry-Slam Wochenende geben.
Den genauen Termin werden wir in den nächsten Wochen bekannt geben.
Erschienen am 29.11.2016, Quelle: Flensburger Tageblatt/Schlei Bote/Schleswiger Nachrichten.
Foto: Jan-Christoph Elle
Erschienen am 08.08.2016, Quelle: Flensburger Tageblatt.
Treffen der kreativsten Jungkünstler beim Wettbewerb "jugend creativ"
Foto: Hans-Joachim Köhler
Erschienen am 02.08.2016, Quelle: Flensburger Tageblatt, Schleswiger Nachrichten, Schleibote.
Foto: Hans-Joachim Köhler
Erschienen am 18.07.2016, Quelle: Flensburger Tageblatt.
Erschienen am 04.07.2016, Quelle: Nordschleswiger.
Hier könnt Ihr zum Beispiel "Grenzen überwinden" bestellen
oder beim Buchhändler Eures Vertrauens über die ISBN: 978-3-89876-821-4
Buchbesprechung von Historiker Frank Lubowitz im Nordschleswiger vom 04.07.2016:
Die Internationale Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg war Träger eines Projekts der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, das sich mit dem westlichen Ostseeraum zwischen Dänemark, Schleswig-Holstein und der DDR im Zeitalter des Kalten Krieges beschäftigte. 14 Wissenschaftler, zum Teil aus der jüngeren Generation, aber auch namhafte Historiker, Politologen und Sozialwissenschaftler beleuchten in einem Sammelband, der die Ergebnisse diese Projekts zusammenträgt, die Probleme einer scharf bewachten Systemgrenze, bei der die Menschen in Schleswig-Holstein, in Dänemark und in Mecklenburg-Vorpommern in unterschiedlicher Weise Teil dieses politisch-ideologischen Konflikt wurden.
Hervorzuheben ist, dass alle Autoren sich als Vermittler verstehen und fast jeder Beitrag mit Handreichungen, Aufgabenstellungen, Vorschlägen zur Arbeit mit Quellen im Unterricht und speziellen Literaturempfehlungen für den Unterrichtsgebrauch an Schulen versehen ist.
Aus dem ersten Beitrag kann man den Satz mitnehmen, dass es gilt, im Geschichtsunterricht gerade zur Nachkriegsgeschichte Lebensweltbezüge herzustellen, „so entstehen in den Köpfen der Schüler Erzählungen, keine Jahreszahlen“.
Diesem Ziel folgen die Beiträge des Buches weitgehend, so findet sich ein fachdidaktischer Beitrag über außerschulische Lernorte zur Vermittlung des Kalten Krieges, und es wird an anderer Stelle bedauert, dass die museale Beschäftigung mit den Fragen der innerdeutschen Grenze als Erinnerungslandschaft in Norddeutschland zwischen Ostsee und Elbe erst relativ spät begonnen wurde.
Bevor in das Dreieck der Staaten des westlichen Ostseeraums die DDR ins Spiel kommt, wird zunächst das durch die deutsche Besetzung Dänemarks im Zweiten Weltkrieg schwierige Verhältnis zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein beleuchtet.
Dänemarks DDR–Bild
An anderer Stelle in diesem Sammelband wird die Wandlung des DDR-Bildes in Dänemark untersucht. Denn erstaunlicherweise findet sich in dänischen Veröffentlichungen nach dem Mauerbau, mit dem die DDR ihr wahres Gesicht als Diktatur offen zeigte, im Verlauf der 1960’er Jahre eine positivere Bewertung dieses Nachbarlandes, in dem der Sozialismus angeblich funktionierte: ein idealer, wenn auch totalitärer Wohlfahrtsstaat.
Tatsächlich richtete sich das Interesse der DDR durchaus auf skandinavische Touristen. Dabei wurden von der Staatsführung sogar knappe ausländische Währungen zur Förderung von Studienreisen skandinavischer Gruppen zur Verfügung gestellt. Allerdings sollte der dort gebotene Standard bei der Unterbringung und Verpflegung – aufgrund der DDR-Mangelwirtschaft – eher das Gegenteil des gewünschten Effekts erreichen. Im Wettbewerb um die Gunst der skandinavischen Staaten spielte auch die Konkurrenz der beiden sommerlichen Kultur- und Sportereignisse, der Rostocker Ostseewoche und der Kieler Woche, eine nicht unwesentliche Rolle.
Militärstrategische Planung
Einen breiten Raum nehmen in diesem Sammelband die militärstrategischen Planungen beider Seiten während des Kalten Krieges ein: Schon früh war klar, dass besonders die Integration westdeutscher Truppen in die NATO notwendig sein würde. Trotz der Vorbehalte, die man in der dänischen Bevölkerung Deutschland gegenüber hegte, war sich die politische Elite darüber im Klaren, „dass Westdeutschland ein Recht auf Wiederaufrüstung haben und ein Mitglied der NATO werden sollte“. Schon bald nach der Eingliederung in die NATO sollte Schleswig-Holstein im Verhältnis zu seiner Größe und Einwohnerzahl eine enorme Truppenpräsenz aufweisen.
In der operativen Planung des Warschauer Paktes gegen Westeuropa bekommt der Titel des Buches „Grenzen überwinden“ einen deutlich anderen Kontext, als er von den Autoren im Sinne der Überwindung des Gegensatzes nach Ende des Kalten Krieges gemeint ist. Die Grenze zwischen den beiden stärksten militärischen Koalitionen galt es gegen die Bedrohung der jeweils eigenen Gesellschaftsordnung mit allen Mitteln, auch unter Einsatz atomarer Waffen, zu verteidigen. Nach der sowjetischen Militärdoktrin, die von 1961-1987 gültig war, sollte bei einem Kriegsausbruch der Krieg unmittelbar mit einem Angriff in das NATO-Gebiet über die Grenze getragen werden, wobei im Norden Schleswig-Holstein und Jütland das Ziel eines Angriffskeils bildeten.
Stasi in Dänemark
Spannend wird es, wenn die Stasi-Aktivitäten in Schleswig-Holstein und Dänemark ins Blickfeld geraten. Auch die gefälschten Dokumente über Angehörige der deutschen Minderheit, die angeblich aus den 1950’er Jahren stammten und 2007 kurzzeitig viel Aufsehen erregten, werden in diesem Band thematisiert – auch Der Nordschleswiger war auf den Hochstapler hereingefallen, der sich mit vermeintlich brisanten, in Wirklichkeit aber gefälschten Informationen hervortat.
Schließlich wird auch auf die Tragik von Fluchtversuchen über die Ostsee eingegangen. Volkspolizei, Grenzbrigade Küste, Staatssicherheit und ein Heer von freiwilligen Informanten bildeten ein dichtes Netz, das die Küstenregion der DDR überzog, und wo schon der Kauf eines Faltbootes überwacht wurde – in den geschilderten Beispielen wird die Perfidie des SED-Regimes besonders deutlich.
Dieser Sammelband, das geht aus der Aufzählung der unterschiedlichen Themenbereiche hervor, bietet ein breites Spektrum von Grenzerfahrungen, wobei sicherlich die Beiträge zu Flucht, zu Stasiaktivitäten, zu Public Diplomacy, also die Tourismuswerbung in den skandinavischen Staaten, eher den lebensweltlichen Bezügen von Schülern entsprechen als die militärstrategischen Überlegungen beider Seiten. Insgesamt aber stellt dieser Band vor allem aufgrund seiner didaktischen Ausrichtung einen wichtigen Beitrag zur Beschäftigung mit der Geschichte des Kalten Krieges in der Ostseeregion und zu seiner friedlichen Überwindung dar.
Grenzen überwinden. Schleswig-Holstein, Dänemark und die DDR. Hrsg. Von Aaron Jessen, Elmar Moldenhauer und Karsten Biermann. Husum 2016. 368 S., zahlr. Abb.
Frank Lubowitz