Internationale Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg: Zentrum für die kulturelle, soziale und politische Jugendbildung in Schleswig-Holstein

  • Weitere Angebote
  • Politische Bildung

4. Obergeschoss - Aussichtsplattform

Blick in die Landschaft

Blick nach Norden

Im Vordergrund zu sehen ist das Dorf Nübelfeld. Geteilt wird der Ort durch die Nordstraße (B199). Die Nordstraße misst eine Strecke von rund 46 Kilometern und verläuft im Wesentlichen entlang der alten Kreisbahn, die schon damals die Häfen Flensburg (Ostsee) und Kappeln (Schlei) miteinander verbindet. 1954 weihte der damalige Ministerpräsident Schleswig-Holsteins Friedrich Wilhelm Lübke die Nordstraße ein. Ein Gedenkstein auf dem Rastplatz Munkbrarup wurde dem Ministerpräsidenten gewidmet. 

Hinter Nübelfeld liegt der Ort Kalleby. Dem Blick folgend sind auf halber Strecke Richtung Kalleby die Flügel der Windmühle zu erkennen, die sich heute nicht mehr im Betrieb befindet. Hinter der Flensburger Förde befindet sich das dänische Festland. Deutlich sichtbar ist die Stadt Sonderburg. Vor den Toren der Stadt liegen westlich die Düppeler Hügel und das dänische Nationalsymbol die Düppeler Mühle. Die Mühle wurde während des Schleswig-Holsteinischen Krieges 1849 und erneut im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 zerstört, aber wieder erneut errichtet.

Blick nach Osten

In nordöstlicher Blickrichtung, am Ausgang der Flensburger Förde, liegt das Naturschutzgebiet Geltinger Birk, das größte Naturschutzgebiet im Kreis Schleswig-Flensburg. Bei besonders guter Sicht kann tagsüber oder aber besser in der Nacht der Leuchtturm Kalkgrund auf offener See erblickt werden. Der Leuchtturm liegt etwas oberhalb der Landspitze Geltinger Birk. 

In der Geltinger Birk sind zur Erhaltung der Weideflächen Koniks (Wildpferde), Schafe sowie Galloways und Highland Cattle (Rinder) angesiedelt. Über 90 Vogelarten brüten in dem Naturschutzgebiet, welches über Rundwege für Touristen zugänglich ist. Halten Sie Ausschau nach dem Seeadler. Viel weiter östlich, allerdings nicht sichtbar, liegt die Stadt Kappeln an der Schlei. Die Schlei ist ein Meeresarm der Ostsee. Sie trennt die Landschaft Angeln von der Landschaft Schwansen.

Blick nach Süden

Zu Füßen des Scheersbergs liegt der Ort Quern. Das Ortsbild wird geprägt durch den Kirchturm der um 1200 erbauten St. Nikolai Kirche, der bei genauerer Betrachtung etwas schief steht. Einer lokalen Legende nach soll eine Riesin von der dänischen Insel Alsen über den Bau der Kirche erzürnt gewesen sein und schleuderte deshalb mit Hilfe eines Strumpfbandes einen Findling über die Ostsee. Das Strumpfband riss im letzten Moment und sie verfehlte das Ziel nur knapp, doch der Luftzug war so stark, dass der Turm bis heute in leichte Schieflage geraten ist. Dahinter, in südöstlicher Blickrichtung, ist die 1230 erbaute St. Laurentius-Kirche der Gemeinde Sterup zu erkennen. 

Blick nach Westen

Rund 20 km entfernt, in Freienwill, steht der weiße Fernmeldeturm und Rundfunksender mit einer Gesamthöhe von 174 Metern. Mit etwas Abstand in östlicher Richtung – am Flensburger Stadtrand – steht der rot-weiß gestreifte Sender Flensburg, welcher sich heute im Besitz des Norddeutschen Rundfunks (NDR) befindet. Mitte der 1930er Jahre befindet sich an gleicher Stelle ein hölzerner Sendeturm, der aufgrund seines Aussehens von Einheimischen auch als „Hölzerner Eifelturm“ bezeichnet wird. Als einer der Wenigen übersteht der Sendeturm den 2. Weltkrieg unbeschadet. Von dort aus wird am 9. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht ausgestrahlt.  

Im Vordergrund ist der landwirtschaftliche Strukturwandel der Landschaft Angeln deutlich sichtbar. Die Windkraftanlagen prägen das Landschaftsbild eindrücklich. Windenergie wird in elektrische Energie umgewandelt und in das Stromnetz eingespeist. Ein weiteres und mittlerweile gewohntes Bild in der Angeliter Landschaft bilden die Biogasanlagen mit ihren typischen Kuppeldächern (im Vordergrund in rot zu sehen, entlang der Nordstraße). Das Gas zur Strom- und Wärmeerzeugung entsteht durch Vergärung von tierischen Exkrementen oder sogenannten Energiepflanzen wie z. B. Mais oder Raps.